In einem Artikel für seine Website berichtet Reitschuster über das Phänomen, wie Wörter und Ausdrücke in der heutigen Gesellschaft ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren. Der Autor beschreibt, wie einst harmlose Begriffe wie „Gutmeinende“ plötzlich als Teil einer ideologischen Agenda wahrgenommen werden können. Dies führt dazu, dass Wörter nicht mehr die gleiche Freiheit haben, ihre ursprüngliche Bedeutung zu behalten, sondern durch Ideologien und moralische Presse beeinflusst werden.
Reitschuster beschreibt, wie das Wort „Gutmeinende“ einst ironisch benutzt wurde, um Menschen mit pädagogischem Furor zu beschreiben. Heute jedoch klingt es als Teil eines Diversity-Workshops oder des Genderbaukastens. Ähnliches gilt für weitere Begriffe wie „Haltung“, die früher freiwillig und selbstbestimmt war, aber heute oft zur moralischen Erpressung missbraucht wird.
Das Wort „Vielfalt“ ist ein weiteres Beispiel: Während es früher den Ausdruck echter Auswahl vermittelte, bezeichnet es nun in vielen Kontexten lediglich die Pflicht zur Gleichgültigkeit gegenüber allem, was anders ist. Ebenso hat das Konzept der „Solidarität“ seine Bedeutung geändert und wird heute oft als moralische Erpressung missverstanden.
Reitschuster betont, dass Begriffe wie „Demokratie“, „Menschen“ oder „Narrativ“ ähnliche Veränderungen erfahren haben. Sie verlieren ihre ursprünglichen Bedeutungen und werden zur Propagandainstrumente. Der Autor beschreibt das Gefühl von Unbehagen, wenn er feststellt, dass seine eigenen Wörter plötzlich ideologisch kodiert sind.
Reitschuster beschließt mit einer Herausforderung: Die Sprache zu behalten und trotz der neuen Kodierungen weiterhin ehrlich und kritisch zu bleiben. Er betont das Bedürfnis, die Freiheit der Sprache nicht von Ideologen oder Hypermoralisten einschränken zu lassen.
