Trump macht Ernst – Europa reagiert mit Gegenzölle
US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar eine Reihe von unkonventionellen Maßnahmen ergriffen, darunter die Ankündigung, hohe Zölle gegen entwickelte Handelspartner und Verbündete zu verhängen. Diese Schritte haben Europa dazu bewogen, eigene Gegenmaßnahmen zu planen.
Trump forderte oft öffentlich, dass andere Länder ihre Verpflichtungen gegenüber den USA erfüllen sollten. Mit seiner Zollverkündung hat Trump einen boomerangartigen Effekt ausgelöst: Die Europäische Union plant Gegenzölle auf amerikanische Produkte wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans zu erheben.
Im Februar präsentierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein dicht bedrucktes EU-Sanktionspapier, das eine Vielzahl von Handlungsoptionen enthält, um die amerikanische Wirtschaft zu beeinträchtigen. Der Vorsitzende des Handelsausschusses im europäischen Parlament, Bernd Lange (SPD), bezeichnete das Papier als eine „Bazooka“ für Gegenmaßnahmen.
Die EU-Mitglieder haben auch über die Möglichkeit einer „Digitalsteuer“ gesprochen, die US-Konzerne wie Amazon und Google treffen könnte. Zudem könnten Zugriff auf Banken-, Versicherungs- und Kapitalmärkte in Europa für amerikanische Unternehmen eingeschränkt werden.
Der US-Politiker hat damit nicht nur internationale Spannungen geschürt, sondern auch seine eigenen Unternehmensinteressen beeinträchtigt. So fiel der Absatz von Teslas Elektroautos stark ein, nachdem Trump als Präsident für den Burokratieabbau tätig war.
Analysten gehen davon aus, dass die von Trump verkündeten Zölle in den ersten beiden Jahren keine dramatischen Auswirkungen haben werden. Doch ab dem dritten Jahr könnten die Verwerfungen stärker ausgeprägt sein und politische Konsequenzen nach sich ziehen.