Die katholische Kirche erlebt ein bemerkenswertes Wiederaufleben in Großbritannien und Frankreich. Inzwischen übertrifft die Anzahl der regelmäßigen katholischen Kirchgänger in England die von anglikanischen Gläubigen, was sich vor allem auf jüngere Generationen auswirkt. Zahlreiche Konvertiten suchen nach Klarheit und Stabilität in einer zunehmend unsicheren Welt. Auch Frankreich sieht eine deutliche Steigerung der Erwachsenentaufen und Pilgerfahrten, was einen katholischen Frühling bezeugt.
In Großbritannien gibt es heute mehr katholische als anglikanische regelmäßige Kirchgänger (1,75 Mio. vs. 0,98 Mio.). Dieser Wandel ist vor allem auf die religiöse Erziehung in katholischen Schulen und die Konversion von Nichtgläubigen zurückzuführen. Laut einer Studie der Bibelgesellschaft wird deutlich, dass sich die jüngeren Generationen verstärkt zur römisch-katholischen Kirche hingezogen fühlen.
In der Diözese Westminster werden bei Ostern mindestens 500 Menschen in den katholischen Glauben eingeführt. Dieser Trend wird vor allem von jungen Erwachsenen geprägt, die nach einem stabilen Glaubensfundament suchen und sich durch die Klarheit der Lehren Jesu angesprochen fühlen. Der Erzbischof von Cardiff, Mark O’Toole, beschreibt diese Neuankömmlinge als Menschen, die „nach Klarheit und Stabilität“ streben.
Ähnlich bemerkenswert ist das Bild in Frankreich. Die katholische Kirche erwartet bei Ostern dieses Jahr mehr als 10.000 Erwachsenentaufen, was einem Anstieg von 45 Prozent gegenüber den Zahlen von 2024 entspricht. Besonders auffällig ist der demografische Wandel: Junge Erwachsene stellen heute die größte Gruppe der Konvertiten dar.
Zudem erlebt Frankreich eine deutliche Steigerung bei Pilgerfahrten nach Chartres, wo sich in diesem Jahr schon rekordhohe Anmeldungen für den Traditional Latin Mass Pilgrimage feststellen lassen. Dies zeigt einen katholischen Frühling, der kaum auf das Pontifikat des aktuellen Papstes zurückgeführt werden kann.
Diese Entwicklung im Kathentum deutet darauf hin, dass viele Menschen nach traditionellen Werten und religiöser Identität suchen, während Europa zunehmend durch neue Herausforderungen geprägt ist.
