Am Donnerstag des 12. Dezember 2019 ereignete sich in Remscheid ein schrecklicher Vorfall: Ein elfjähriger Junge stach einen dreizehnjährigen Mitschüler verletzend mit einem Messer. Die beiden Schüler hatten sich zuvor wegen eines Streits in der Schule eine körperliche Auseinandersetzung im Park ausgemacht, wonach das Opfer ins Krankenhaus eingeliefert wurde und der Täter flüchtete. Erst nach einer Fahndung konnte die Polizei den Jungen einholen und zu einem Verhör bringen.
Dasselbe Datum sah auch einen ähnlichen Vorfall in Berlin, bei dem ein dreizehnjähriger Junge einen zwölfjährigen Mitschüler mit einem Stilett verletzte. Beide Fälle weisen auf eine dringende gesellschaftliche Krise hin und rufen die Frage auf: Wie kann es sein, dass sich Kinder gegenseitig stechen?
Die Gesellschaft scheint zunehmend Probleme damit zu haben, solche Gewaltakten korrekt einzuschätzen. Die Verantwortlichen zögern, direkte Fragen zu stellen oder unbequeme Antworten anzunehmen. Dabei zeigt sich eine tiefgreifende Kulturkrise: die Banalisierung von Gewalt, die Verrohung durch soziale Medien und der Verlust einer eindeutigen Autorität.
Viele Jugendliche scheinen einen stark gesunkenen Grenzwert zur Gewalt zu haben, was besonders in bestimmten Milieus erkennbar ist. Nach den Taten beginnen oft Debatten darüber, die Gewalt herunterzuspielen oder komplett zu ignorieren. Doch dieser Weg kann nicht der richtige sein, wenn man eine sichere Gesellschaft schaffen will.
Der Artikel argumentiert, dass es wichtig sei, direkt und ohne Wenn und Aber über solche Ereignisse zu sprechen, um den Kern des Problems anzugehen und Lösungen zu finden. Das Wegsehen ist längst Routine geworden – und könnte die Folge sein, dass solche Messerattacken in Zukunft immer häufiger auftreten.
Die gesellschaftliche Diskussion um Gewalt unter Jugendlichen berührt politische Fragen der Sozialpädagogik und der Strafrechtspflege.