Titel: Nachtflugverbote in Deutschland: Ein Dilemma zwischen Umwelt, Anwohnern und Fluggesellschaften
An rund zwei Dutzend Flughäfen in Deutschland gibt es ein Nachtflugverbot, das regelmäßig zu hitzigen Debatten kommt. Das irische Billigflugunternehmen Ryanair kritisiert das strenge Verbot im Berliner Flughafen (BER), indem es die Beeinträchtigung für Passagiere und erhöhte CO2-Emissionen hervorhebt. Ryanairs CEO Michael O’Leary spricht von einem „Skandal“ und fordert mehr Flexibilität, um den Anforderungen der Passagiere gerecht zu werden.
Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich geäußert, dass er die Aufhebung des Nachtflugverbots in Betracht ziehen könne. Seine Koalitionspartnerin Franziska Giffey (SPD) widerspricht jedoch und betont das Recht der Anwohner auf Ruhe.
Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) weist darauf hin, dass Deutschland in den letzten Jahren die Steuern und Gebühren für Fluggesellschaften stark erhöht hat. Dies führt dazu, dass viele Fluggesellschaften Flugziele im benachbarten EU-Ausland bevorzugen. Aletta von Massenbach, Chefin der FBB, fordert daher Maßnahmen wie die Streichung der Luftverkehrssteuer für mehr Flexibilität bei Nachtflügen.
Die Hoffnung auf eine Abschaffung des Nachtflugverbots scheint jedoch unrealistisch zu sein. Die neue Bundesregierung hat wenig Spielraum für Entlastungen, und das Kanzleramt bleibt formell unverändert. SPD und Grüne können die Union weiterhin mühelos beeinflussen.