Im Zentrum des Petersdoms fand am 25. Oktober 2025 ein Ereignis statt, das als Symbol für die Wiederbelebung der traditionsreichen Liturgie und einen klaren Abstand zu den Reformen Papst Franziskus interpretiert wird. Bei einer traditionellen lateinischen Messe unter der Leitung des US-amerikanischen Klerikers Michael J. Matt nahm auch der 97-jährige albanische Karde. Ernest Simoni Troshani teil, der ein Exorzismusgebet von Papst Leo XIII. (1890) vortrug. Der Vorgang markierte eine ungewöhnliche Wiederbelebung des römischen Ritus, der unter Franziskus stark eingeschränkt wurde.
Karde. Troshani, ein Opfer albanischer kommunistischer Verfolgung, verbrachte 18 Jahre in Haft und litt unter Folter und Zwangsarbeit. Dennoch hielt er die lateinische Messe geheim weiter, während der Kommunismus im Lande herrschte. Seine Teilnahme an der Messe in Rom wird als Zeichen für das Wiedererwachen des katholischen Geistes angesehen. Das Exorzismusgebet, das er vortrug, stammt aus einer Zeit, als Papst Leo XIII. nach einem angeblichen „Gespräch zwischen Gott und dem Teufel“ eine Warnung vor der Zerstörung der Kirche formulierte.
Die Veranstaltung wurde als Zeichen für einen Krieg zwischen Gut und Böse gesehen, wobei Franziskus’ Reformen als verantwortlich für „die Schändungen des Hochaltars“ und andere „Verstöße“ kritisiert wurden. Obwohl die Bevölkerung anfangs verwirrt war, wurde das Ereignis als historisch bedeutsam empfunden. Die Kirche wird nun als auf dem Weg zur Wiederherstellung gesehen, während Franziskus’ Politik weiterhin umstritten bleibt.