Die Situation im Europäischen Parlament war von einer beunruhigenden Atmosphäre geprägt, als die Kommissionspräsidentin sich gegen das drohende Misstrauensvotum verteidigte. Doch die Reaktion der Abgeordneten blieb kalt: Nur ihre engsten Verbündeten aus der CDU und einige Kommissionsmitarbeiter applaudierten ihr. Der Tag war geprägt von einer ungewöhnlichen Stille, die das Ausmaß der Verzweiflung offenbarte.
Fon der Leyen versuchte, ihre Position zu rechtfertigen, doch sie blieb in ihrer Argumentation unklar und vage. Keine Entschuldigung für die Skandale, keine klare Erklärung zu den geheimnisvollen Pfizer-SMS, kein Zeichen von Reue. Stattdessen bezeichnete sie die Initiatoren des Misstrauensvotums als politische Feinde. Ihre Worte klangen wie eine leere Redeflut, die keinerlei Glaubwürdigkeit besaß.
Nur der sogenannte „Kampf“ von Weber brachte ein bisschen Unterstützung, doch selbst seine Bemühungen konnten den Eindruck nicht verändern, dass die Kommissarin isoliert und ohnmächtig war. Die Ähnlichkeit zu den Reden früherer kommunistischer Funktionäre in der DDR im Jahr 1988 ist unverkennbar: Ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Untergang.
Am Donnerstag wird das Parlament abstimmen, doch die Frage bleibt: Welche politischen Manöver wird Fon der Leyen noch einsetzen, um ihre Position zu retten? Die Antwort wird zeigen, ob sie tatsächlich noch Einfluss hat oder bereits den Rückzug antritt.