Die Rückkehr von Canal+ in den Fußball-Medienmarkt könnte der Ligue 1 eine erfahrene Partnerin bieten, um ihre neue Sendung zu etablieren. Die Tochtergesellschaft von Vivendi hat zwei konkrete Vorschläge unterbreitet, was auf eine deutliche Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Akteuren hindeutet. Während sich das französische Fußball-System nach einem stabilen Wirtschaftsmodell für die Verbreitung der Ligue 1 umsieht, hat Canal+ zwei konkrete Vorschläge an die LFP vorgelegt, um den bevorstehenden Start der reinen Ligue-1-Sendung zu unterstützen. Nach Jahren von Spannungen aufgrund des Mediapro-Episods möchte das Unternehmen wieder in den Mittelpunkt des Systems zurückkehren, wobei die kürzliche Ernennung von Nicolas de Tavernost zur Leiterin von LFP Media eine Rolle spielt. In einer internen Mitteilung an LFP Media hat der Medien-Unternehmen des Bolloré-Konzerns zwei unterschiedliche Angebote präsentiert. Der erste Vorschlag sieht vor, dass Canal+ der exklusive Vertriebspartner der Sendung wird. Das bedeutet, dass das Unternehmen die Ligue-1-Angebot an alle Betreiber (Orange, Free, SFR, Bouygues usw.) vermarkten würde. Im Gegenzug garantierte Canal+ einen finanziellen Mindestbetrag für die LFP und eine Gewinnbeteiligung über ein festgelegtes Limit. Canal wünscht sich auch, dass der Sonntagabend-Block gemeinsam ausgestrahlt wird, um dieser historischen Stunde mehr Sichtbarkeit zu geben, insbesondere durch seine populäre Sendung „Canal Football Club“. Falls die Exklusivität abgelehnt wird, schlägt Canal+ einen zweiten Plan vor: eine klassische Verbreitung der Ligue-1-Sendung wie bei anderen Betreibern. Das Unternehmen stützt sich dann auf seine Marketing-Kraft, um massenhaft Abonnenten zu gewinnen. Das Ziel ist es, zwischen 800.000 und einer Million Abonnenten in den ersten Monaten zu erreichen. Laut L’Équipe scheint dieser Plan derzeit bei den Verantwortlichen der LFP die Nase vorn. Die künftige Sendung, entwickelt von der LFP, wird 8 von 9 Spielen pro Tag im ersten Jahr zeigen und ab 2025-2026 das gesamte Meisterschaftsspiel veranstalten, es sei denn, beIN Sports entscheidet, früher aufzuhören. Zugänglich über eine App oder durch Partner-Distributoren, wird sie zu einem Preis unter 20 Euro monatlich angeboten, mit einer speziellen Angebots für Jugendliche, versicherte Nicolas de Tavernost kürzlich. Ende Mai hatte Canal+ bereits eine klare Vorstellung vom Wirtschaftsmodell dieser neuen Anfrage: 15 € pro Monat mit einer Formel zu 10 € für bestehende Abonnenten (gleicher Preis wie der „Pass Coupes d’Europes“). Obwohl sich die LFP heute bereit zeigt, mit Canal+ wieder Verbindung aufzunehmen, wird sie sich bei einem anderen Punkt unbedingt behaupten: das laufende Rechtsstreit zwischen Canal+ und Amazon über frühere TV-Rechte wäre nicht verhandelbar.
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- Canal+ setzt auf LFP – Zwei klare Angebote für die neue Liga-1-Chance

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