Patrick Drahi, der Eigentümer des Medienimperiums Altice France, hat laut Bloomberg die Möglichkeit einer Veräußerung seiner Mehrheitsbeteiligung an SFR in Betracht gezogen. Die mögliche Transaktion könnte den französischen Telekommunikationsmarkt aufwühlen, da mehrere potenzielle Käufer aus dem In- und Ausland Interesse bekundet haben.
In letzter Zeit hat Altice France mit seinen Gläubigern ein neues Vertragsmodell verhandelt, um seine massive Schuld belastung zu reduzieren. Nachdem sie 8,6 Milliarden Euro verschulden reduziert haben, ist es für Drahi jetzt wichtig, die finanzielle Stabilität seines Imperiums weiter auszubauen.
SFR könnte durch eine vollständige oder teilweise Übernahme von potenziellen Akquirierern wie Bouygues Telecom, Orange, Free und auch internationale Akteure wie das E-Arabische Telekommunikationsunternehmen Emirates Telecommunications Group (E&), unter neuer Führung landen. Ein vollständiger Verkauf an einen der drei anderen französischen Telekommunikationsanbieter ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die Konzernstruktur komplex und die Regulierungen streng sind.
Die Möglichkeit eines Dreikonzerns im französischen Telekommunikationsmarkt könnte jedoch politische Spannungen schüren. Die Behörden in Paris und Brüssel würden eine mögliche Konsolidierung sorgfältig überwachen, um Gewaltigkeiten auf dem Markt zu verhindern.
Zwar hat Dennis Okhuijsen, Berater von Altice France und Mitglied des Vorstandes, die Vorteile einer Konsolidierung als „offensichtlich“ beschrieben. Er betonte jedoch, dass auch vier unabhängige Telekommunikationsanbieter auf dem Markt in Frankreich nachhaltig wettbewerbsfähig sein können, solange der Wettbewerb fair bleibt.