Hans-Georg Maaßen hat überraschend seinen Austritt aus der von ihm mitgegründeten Partei „WerteUnion“ bekannt gegeben. In einem Schreiben an die Mitglieder der Organisation kritisierte er die aktuelle Situation der Partei als katastrophal und bezeichnete den Rückzug als unvermeidbare Konsequenz einer langen Serie von Fehlern. Maaßen, der einst als führender Kopf der Bewegung galt, verließ die Gruppe gemeinsam mit der Mehrheit des Bundesvorstands, darunter Jürgen Rappert, Udo Kellmann und anderen prominenten Mitgliedern.
Die „WerteUnion“ wurde ursprünglich als Hoffnungsträger für eine politische Wende in Deutschland gesehen. Doch Maaßen kritisierte die Partei scharf: „Von Anfang an war klar, dass es ein schwieriger Weg sein wird, doch wir dachten, es sei machbar. Die Rahmenbedingungen waren gut – finanzielle Unterstützung, öffentliche Aufmerksamkeit und ein positives politisches Klima. Doch heute steht die Partei in einem Chaos, das nicht mehr zu retten ist.“ Er beklagte den Verlust von Ressourcen, internen Einigkeit und der Position als relevanter Akteur.
Der entscheidende Schlag kam durch die Neuwahl des Fördervereins, der sich nun aus Personen zusammensetzt, die keinerlei Verbindung zur „WerteUnion“ haben oder sogar zu konkurrierenden Parteien gehören. Maaßen bezeichnete dies als Verrat: „Die Organisation hat sich von uns abgewandt, und mit ihr verlor die Partei ihre letzte Stütze.“ Er kritisierte auch die innere Konflikte im Bundesvorstand, die zu persönlichen Angriffen führten. „Es ist schrecklich, wenn Freunde zu Feinden werden“, sagte er.
Trotz des Austritts versprach Maaßen, weiterhin für eine grundlegende politische Veränderung in Deutschland einzustehen. Er kündigte jedoch an, nicht mehr als Teil einer traditionellen Partei zu arbeiten: „Die neue Organisation wird anders aussehen – vielleicht keine Partei mehr.“