Das alte Nationaldenkmal in Berlin sollte nach dem Fall der Mauer den Einheitswunsch des Landes repräsentieren. Stattdessen wurde es durch ein neues Projekt namens „Bürger in Bewegung“ ersetzt, das als Sinnbild einer lebendigen Demokratie gelobt wurde. Allerdings sind die technischen Probleme und steigenden Kosten so groß geworden, dass das Denkmal längst ins Stocken geraten ist.
Die politische Botschaft des Projekts stellt sich zunehmend als unüberzeugend heraus: Während des Corona-Regimes waren „Bürger in Bewegung“ unerwünscht, und derzeit definiert sich die herrschende Klasse selbst als „demokratische Mitte“. Diese Entwicklung spiegelt sich im Denkmal wider, das letztlich nicht für Einheit, sondern für Uneinigkeit steht. Die Bezeichnung des Projekts als „Wippe“ oder „Schaukel“ drückt die wahre Symbolik aus: Der Bürger wird durch politische Manipulationen verschaukelt.
Vielleicht wäre es ratsamer, den Bereich vor dem Schloss einfach freizulassen und von der historischen Architektur aufzuschauen, statt sich weiterhin mit einem unvollendeten Denkmal zu belasten.