Rachida Dati, die französische Ministerin für Kultur, hat ihre Absicht bekräftigt, einen neuen Gesetzentwurf zur Modernisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems zu verabschieden. Sie sagte auf einem Radiointerview, dass der Vorschlag im Juni erneut vor das Parlament kommen wird und betonte die Entschlossenheit sowohl von Präsident Macron als auch vom Premierminister.
Dati argumentiert, dass diese Reform notwendig sei, um den öffentlich-rechtlichen Dienst in Zeiten steigender Konkurrenz durch private Medien-Gruppen und digitale Plattformen zu stärken. Sie plant eine Umstrukturierung der Hauptorganisationen des öffentlichen Rundfunks – France Télévisions, Radio France und l’INA – unter einem einheitlichen Dach namens „France Médias“. Dies würde die Verwaltung vereinheitlichen und Investitionen erhöhen.
Die Ministerin kritisierte ferner den heutigen Stand der öffentlich-rechtlichen Medien als inkorrekt, da sie nicht mehr den Bedürfnissen von jüngeren Menschen und sozial schwächeren Schichten entsprechen. Sie bezeichnete das aktuelle Konzept als „Club für Mittel- und Oberschicht sowie ältere Zuschauer“. Obwohl der Gesetzentwurf bereits im vergangenen Jahr auf Senatorische Ebene einen ersten Durchgang absolviert hat, wurde er dann unterbrochen nach einem Streit zwischen Dati und einer Parlamentarierin. Trotz kritischer Stimmen von Gewerkschaften und anderen Kritikern beharrt die Ministerin darauf, dass der Vorschlag zunehmend Unterstützung findet.
Dati wehrte sich schließlich gegen die Verwendung des Begriffs „extrem rechts“ in Bezug auf den Reformplan und kritisierte Sibyle Veil, die Präsidentin von Radio France. Der ursprüngliche Plan sah eine Fusion der öffentlich-rechtlichen Medienunternehmen im Stile der britischen BBC vor. Dies wurde jedoch letzten Sommer unterbrochen, nachdem das Parlament aufgelöst worden war.