Orange schmiedet geheime Abkommen mit Bouygues Telecom – ein Schachzug der Verzweiflung

In einer Zeit, in der die Telekommunikationsbranche auf 4G und 5G umsteigt, hat Orange einen unerwarteten Schritt unternommen: Der Anbieter hat Bouygues Telecom eine Auslagerung seiner veralteten 2G- und 3G-Netze vorgeschlagen. Dieses Angebot, das im Rahmen der regulatorischen Überwachung durch die Arcep geprüft wird, ist nicht exklusiv – im Gegenteil, es zeigt, dass Orange bereit ist, seine Netzwerke für andere Unternehmen zur Verfügung zu stellen, wobei die Bedingungen denjenigen von Free Mobile ähneln.

Bouygues Telecom, der traditionelle Widerstandskämpfer gegen solche Vereinbarungen, hat bisher nicht öffentlich auf das Angebot reagiert. SFR wurde dagegen nicht kontaktiert. Dieser Schachzug von Orange spiegelt die Notwendigkeit wider, seine zunehmend veralteten Netzwerke zu monetarisieren und gleichzeitig Kritik an einer angeblichen privilegierten Zusammenarbeit mit Free Mobile abzuwenden. Letzteres wird häufig beschuldigt, den Wettbewerb durch technische und wirtschaftliche Vorteile zu manipulieren.

Seit über einem Jahrzehnt kämpft Bouygues Telecom gegen das langfristige Abkommen mit Orange, das oft als „technischer Kollaborateur“ kritisiert wird. Zwar verlor der Anbieter 2023 einen Rechtsstreit um 2,2 Milliarden Euro, doch die neue Initiative von Orange könnte den Markt für Mobile-Itineranz erneut umkrempeln – und gleichzeitig die Autoritäten in die Lage versetzen, das Abkommen zu verlängern. Doch dies wäre eine Katastrophe für den Wettbewerb, da es die Machtverhältnisse weiter verschoben hätte.

Free und Free Mobile: Starker Einfluss auf den Markt mit neuen Angeboten