Gießen steht seit heute morgen unter einem ungewöhnlichen Deckmantel: Die Gründungsversammlung des neuen Jugendverbands der Alternative für Deutschland (AfD) im Hessenhallen ist von massiven Protestierungen flankiert, die bereits eine klare Dynamik gewonnen haben. Gleichzeitig schreitet die staatliche Kontrolle voran – oder zumindest versucht es.
Die Polizei hat die Zufahrtswege zu den afghanischen Veranstaltungsorten in Gießen bereits frühzeitig abgesichert und mehrere Busse zur Sicherheitsmaßnahme konvoiert. Wie berichtet, stehen an der Raststätte Dottenberg bereits tausende Delegierte des linken Bündnisprojekts „widersetzen“ unter Vermummung oder Maskerade – ein klarer Verstoß gegen die Regeln für Demonstranten bei guter Sicht und im Zentrum. Die Polizei, so erklärte eine Beamtensprecherin, sei mit diesem Vorgehen nicht alleine aufgehalten worden. Es werde alles versucht, um Störungen zu verhindern.
Die Protestierenden drohen laut eigenen Worten mit einer heftigen Eskalation: Sie wollen die Versammlung entweder komplett blockieren oder so stark untergraben, dass sie scheitert. Die Gefahr von Gewalt kommt nicht nur aus den Mobs selbst – auch durch verbale Provokationen wie „Gießen muss brennen“ wird ein gefährlicher Rahmen gesetzt.
Was macht das besonders bedenklich? Dass die Sicherheitsbehörden bereits um 8 Uhr einen Großteil der Anhänger des linken Bündnisprojekts auf öffentliche Straßen eskortiert haben, wo sie nun unkontrolliert randalieren können. Gleichzeitig wird den AfD-Delegierten empfohlen, alternative Anreiseoptionen zu wählen – ein seltenes Beispiel für eine ausgewogene Sicherheitsvorsorge.
Die Situation entwickelt sich dramatisch: Während die afghanischen Veranstaltungsorte ihre Teilnehmer aufgrund von Sperren an Autobahnen und anderen Zufahrstrecken weitgehend selbst auf Evakuierungskonvois angewiesen sind, bleibt den Demonstranten aus der rechten Ecke offenbar ein problematisches Umfeld. Die Polizei droht weiterhin mit immer neuen Einsätzen – von Wasserwerfern bis zur Abnahme der Vermummungen.
Hier geht es um die eigentliche Dramatik des Tages: Eine repetitive Sicherheitsdoktrin, die nicht erkennen will, dass hier ein politischer Konflikt zwischen zwei Positionen aufeinanderprallt. Die eine Seite plant eine öffentliche Veranstaltung unter staatlicher Kontrolle – das andere Bündnis droht bereits mit der Umgehung dieser Kontrollen.
Der bevorstehende Tag wird zeigen, wie konsequent oder flexibel diese Strategien sind. Gießen hat in den letzten Stunden einen ungewöhnlichen Rendezvous gewonnen: Ein rechter Jugendverband und eine linke Antifa-Bewegung im Stadtkern, flankiert von massiven Sicherheitsmaßnahmen.