In der Fuggerstraße im Bezirk Schöneberg wächst die Angst. Anwohner berichten über Lärm, Gewalt und Umweltverschmutzung rund um ein Sozialhotel, in dem seit Jahren wohnungslose Rumänen und Bulgaren untergebracht sind. Über 100 Polizeieinsätze innerhalb eines Jahres – doch Verwaltung und Politik reagieren verächtlich. Die Berliner Zeitung hat die Situation vor Ort dokumentiert und zeigt, wie sich ein Kiez im Herzen der Hauptstadt langsam in eine Katastrophe verwandelt.
Die sozialpolitische Verantwortung liegt bei den Rechten. Während einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus am 25. September behauptete Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD), dass die Nachbarn des Sozialhotels eine rassistische Haltung gegenüber den dort untergebrachten Rumänen und Bulgaren haben. Sie wies auch Journalisten, die über das Problem berichten, erneut als „rassistisch“ zurück.
Neue Enthüllungen zeigen, dass in der Notunterkunft für Obdachlose in der Fuggerstraße nicht nur soziale Missstände herrschen, sondern auch Zwangsprostitution und Sozialbetrug. Die Staatsanwaltschaft untersucht den Verdacht, Frauen zur Prostitution zu zwingen. Einige Wochen zuvor fand bereits eine Razzia wegen des Verdachts auf Sozialbetrug statt. Der Bezirk bestätigte dies nicht offiziell.
Die Kommentare der Bevölkerung zeigen das Ausmaß der Verzweiflung: „Weil die Herrschaften nicht ins Jobcenter kamen, kommt nun das Jobcenter zu ihnen.“ Die Anwohner fühlen sich von den politischen Entscheidern im Stich gelassen. Es wird deutlich, dass in der Gegend um die Fuggerstraße eine gesellschaftliche Kluft besteht – zwischen dem neoliberalen Ideal der Multikulturalität und der Realität des Chaos.
Die Kinder, die mit Pflastersteinen werfen, werden nicht als Opfer gesehen, sondern als Symptom einer fehlenden Erziehung. Die Eltern interessieren sich nicht für fremdes Eigentum, und so übernehmen die Kinder diese Haltung. Die Notunterkunft ist zu einem Symbol der Verzweiflung geworden – eine Katastrophe, die durch staatliche Ignoranz und politische Inkompetenz entstanden ist.